Bibliofit: Lesen, ein Hit!

Institution
Bibliothek Poysdorf
ProjektleiterIn
Martina Schreiber
Kategorie
Kategorie 3: Kindergärten, Bibliotheken, Gemeinden und andere außerschulische Institutionen und Vereine sowie alle Partnerprojekte (z. B. Kindergarten –Volksschule)
Gruppengröße
230

1. Projektbeschreibung (Ziele, Ablauf, Schwerpunkte)

Kurzbeschreibung
In der Bibliothek Poysdorf wurde ein besonderer Schwerpunkt bei der Mitgliederbetreuung bzw. Mitgliedererweiterung im letzten Jahr auf die Zielgruppe der Leser unter 14 Jahren gesetzt. Das gestartete Projekt „Bibliofit – Lesen ein Hit!“ verfolgt vor allem das Ziel, Kindern den Zugang zur öffentlichen Bibliothek zu erleichtern und sie als eigenständige und vollwertige Benutzer bzw. Leser ansprechen. Um dies zu erreichen, wurde ein umfassendes, nachhaltiges Bibliotheks-Begleit-Programm entwickelt, das sich für die teilnehmenden Kinder über drei Jahre (zwei Jahre aktive Programmbetreuung + ein Jahr zusätzlicher Gratisverleih) erstreckt und sie lustbetont mit allen Möglichkeiten, die eine Bibliothek bietet, vertraut macht. Da die Direktorin der Volksschule Poysdorf ausgebildeter Lesecoach ist, bot sich eine Zusammenarbeit mit der Volksschule Poysdorf an. Die Eckpunkte dieser Kooperation: • Das Programm beginnt in der 2.Schulstufe und wird aufbauend in der 3.Schulstufe weitergeführt: durch die Kontinuität soll Vertrautheit mit der öffentlichen Bibliothek aufgebaut werden, die Bibliothek wird in kleinen, überschaubaren Schritten entdeckt, das Wissen und die Möglichkeiten kontinuierlich erweitert. • Jede Klasse besucht pro Semester zweimal die Bibliothek im Rahmen des Unterrichtes. Damit ist gewährleistet, dass alle Kinder der Grundschule auch wirklich am Projekt teilnehmen können und nicht durch mangelnde Zeitressourcen der Eltern ausgeschlossen werden. • Als Rahmenbedingung wurde ein Gratisverleih für die Kinder ab 2. bis 4. Schulstufe vereinbart, das ermöglicht auch Kindern, die nicht über eigenes Taschengeld verfügen, die Entlehnung und hilft möglicherweise, die Hemmschwelle zu überwinden.

2. Dauer/Umfang und ProjektteilnehmerInnen

Beginn des Projektes
7. September 2015
Ende des Projektes
28. März 2016
In welcher Frequenz lief/läuft das Projekt?
andere
Anzahl Kinder
230
davon Kinder mit anderer Erstsprache als Deutsch
38
Alter
8
Schulstufen
2.-4.
Extern eingebundene Personen
Eine Bibliotheksmitarbeiterin informiert im Rahmen eines Elternabends in der Schule und auch mittels Elternbriefe über die Wichtigkeit des Lesens für die Entwicklung der Kinder und die Ziele des Projektes. Eltern können dabei Beitrittserklärungen für auszufüllen, damit Kinder selbständig Bücher in der Bibliothek ausborgen und retournieren können
Partnerorganisation und Ansprechpartner
Volksschule Poysdorf
Eveline Leißer

3. Inhaltliche Kriterien zur Projekterfüllung

Wie werden Lesekompetenz oder ihre Voraussetzungen durch das Projekt nachhaltig und messbar verbessert?
Die Hauptziele dieses Programmes: • Ich kann mich in einer öffentlichen Bücherei orientieren. • Ich höre spannende Geschichten in einer Bücherei. • Ich wähle eigenständig nach meinem Interesse ein Buch aus. • Ich lese aus einem selbstgewählten Buch spannend vor. • Ich lese von mir ausgewählte Bücher zu Ende und präsentiere diese in einer Kleingruppe. Um das zu erreichen, wurde ein kindgemäßes Bibliotheks-Entdeckungsprogramm entwickelt, mit dem insgesamt 8 Vormittage zu den folgenden Schwerpunkten in der öffentlichen Bibliothek gestaltet werden: 2.Schulstufe: - Allgemeine Einführung - Plan von der Bücherei lesen - Vorlesen eines Kinderbuches - Wichtige Daten einem Buch entnehmen 3. Schulstufe: - Rätselrallye - Nach welchen Kriterien suche ich mir ein Buch aus? - Sachbücher erforschen - Hörbuch Zusätzlich zu den vorbereiteten Vormittagen in der Bibliothek werden Tablet-PCs von der Stadtbibliothek angekauft, die schwerpunktmäßig zur Leseförderung (Blitzlesen, div. Leseförderapps...) in den beteiligten Klassen eingesetzt werden. Zur Evaluierung der Lesekompetenz wird das SLS herangezogen, das sowohl in der 2. als auch in der 4. Schulstufe durchgeführt und verglichen werden kann. Ein Wettbewerb zwischen den Klassen einer Jahrgangsstufe, welche Klasse die meisten Bücher der Bibliothek gelesen hat (wird auch in der Bibliothek mittels Plakat dargestellt), motiviert ebenso.
Wie geht das Projekt auf Kinder mit Leseproblemen ein?
- Die angebotenen Aktivitäten an der Bibliothek sollen jedem Schüler individuell ermöglichen, das für ihn passende Buch zu wählen - Durch die aktive Mitarbeit des Lesecoachs wird fachkompetent Hilfe angeboten. - Durch den Ankauf der Tablets kann auch flexibel mittels digitaler MEdien gefördert werden. - Angeboten werden auch Vorlesungen und kreative Lesungen mittels KAmishibai, was schwächeren Lesern zur Motivation entgegenkommt. - Das besonders abwechslungsreich gestaltete Stationenprogramm ermöglicht jedem Kind, seine individuellen Stärken einzubringen.
Was sind die Besonderheiten des Projektes?
-Herausragend ist die enge Zusammenarbeit der Volksschule mit der Stadtbibliothek, was durch den persönlichen Einsatz des Lehrerteams und der Bibliotheksarbeiter noch positiv verstärkt wird. (Kolleginnen aus dem Lehrerteam sind selbst Bibliotheksmitarbeiter, ausgebildeter Lesecoach vor Ort, neu ausgebildete Bibliotheksmitarbeiterin, die ihren Arbeitsschwerpunkt auf die Förderung der jungen Leser gelegt hat...) -Das wohldurchdachte Konzept der einzelnen Bibliotheksbesuche spricht durch seine Methodenvielfalt ein sehr breites Publikum an und ermöglicht die Bibliothek mit allen Sinnen zu erleben. -Die Begleitung über einen langen Zeitraum sichert Kontinuität, die Beteiligung persönlich motivierter Betreuer garantiert zusätzlich Erfolg.
Eingesetzte Medien
Wie bereits erwähnt, haben die Kinder durch das Projekt nicht nur Zugang zu gedruckten MEdien (Bilderbücher, Kinderzeitschriften, Kinderbücher..) Zugang, sondern auch zu Hörbüchern, Leseapps zur Leseförderung, PCs für Internetrecherchen, aber auch Lesetheater... Für die Aufbereitung der Projektergebnisse (auch Berichte über Projektaktivitäten) auf der Homepage der Bibliothek fehlen derzeit die personellen Ressourcen, es wird aber daran gearbeitet.
Wie garantiert das Projekt, dass alle teilnehmenden Kinder tatsächlich viel lesen?
Durch die gemeinsame Arbeit von Bibliothek und Schule wird vom Klassenlehrer auch zwischen den Bibliotheksbesuchen immer wieder zum Lesen motiviert und auf die Möglichkeiten der Bibliothek hingewiesen. Auch im Rahmen des Eltersprechtages wird die Kooperation an der Schule präsentiert und erneut in Erinnerung gerufen. Zusätzlich zum Programm „Bibliofit- Lesen ein Hit“ wurde auch folgende Ferienaktion durchgeführt: Als Ansporn, auch die Ferien zum Lesen zu nutzen, wurde ein Wettbewerb in Leben gerufen: I einem Bücherregal dürfen die Kinder Streifen mit dem Namen der gelesenen Bücher einkleben. Am Schulanfang erhält die lesefreudigste Klasse eine Überraschung.
Wie wird das Projekt abgeschlossen und evaluiert?
Geplant ist, das Projekt mehrere Jahre durchzuführen, um möglichst vielen Kindern die Schwellenangst zur Bibliothek zu nehmen und die Freude am Lesen zu stärken. Wie bereits erwähnt , kann ein Vergleich der SLS-Ergebnisse von 2. Schulstufe am Beginn des Projektes und zwei Jahre später am Ende der 4. Schulsstufe Rückschlüsse auf die Verbesserung der Lesekompetenz geben. Der Zuwachs an Mitgliedern bzw. die Entlehntätigkeit der Mitglieder in der Altersstufe zwischen 7 und 10 Jahren ist eine weitere Möglichkeit der Evaluierung über den positiven Verlauf des Projektes. Die Freude, die die Kinder bei der Arbeit in der Bibliothek zeigen, ist zwar nicht direkt messbar, aber ein persönlicher Gradmesser für die Bibliotheksmitarbeiter.

4. Foto

5. Sonstiges

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