1. Projektbeschreibung (Ziele, Ablauf, Schwerpunkte)
Kurzbeschreibung
LESETANDEM ist ein Lesementoring-Projekt für Volksschüler_innen getragen von ehrenamtlich tätigen Lesementor_innen in Linz und Ansfelden.
• 1 LesementorIn liest mit
• 1 Volksschulkind
• 1 Mal pro Woche
• 1 Stunde (am Nachmittag)
• 1 Semester lang (oder länger)
• immer am gleichen Tag/Uhrzeit/Raum
Ziele
- Minimierung von Sprachdefiziten
- Förderung von Kreativität und Imagination
- Verbesserung der Konzentrationsfähigkeit
- Vergrößerung des Wortschatzes
- Minimierung von Bildungsbarrieren
- Vermittlung eines positiven Zugangs zu Büchern: jenseits von Leistungsdruck wird die Freude am Lesen gefördert.
- Aktive Beziehungsarbeit
- Begegnung von Jung und Alt: Lesetandem wirkt generationenübergreifend und ermöglicht den Abbau von stereotypen Vorstellungen im Hinblick auf Alter - für beide Seiten.
- Interkulturelle Kompetenz: durch die regelmäßigen Begegnungen von Menschen mit unterschiedlichsten kulturellen Hintergründen wird ein differenzierter Blick auf Unterschiede und Gemeinsamkeiten gefördert. Dieser ist ein wesentlicher Aspekt von interkultureller Kompetenz.
2. Dauer/Umfang und ProjektteilnehmerInnen
Beginn des Projektes
14. September 2016
Ende des Projektes
8. Juli 2016
In welcher Frequenz lief/läuft das Projekt?
andere
Anzahl Kinder
150
davon Kinder mit anderer Erstsprache als Deutsch
135
Alter
8
Schulstufen
2., 3.,4.
Extern eingebundene Personen
17 Linzer Volksschulen und Horte und 2 Volksschulen und Horte in Ansfelden
getragen wird das Projekt von derzeit rund 130 ehrenamtlich tätigen LesementorInnen
Partnerorganisation und Ansprechpartner
3. Inhaltliche Kriterien zur Projekterfüllung
Wie werden Lesekompetenz oder ihre Voraussetzungen durch das Projekt nachhaltig und messbar verbessert?
1 LesementorIn liest 1 Mal pro Woche 1 Stunde für mindestens 1 Semester lang (meistens länger) mit 1 Lesekind. Diese intensive Betreuung im Zweiersetting ermöglicht eine individuelle Lesekompetenzförderung.
Messbar wird die Steigerung der Lesekompetenz durch die Rückmeldungen von Klassenlehrerin und Direktorin/Hortpädagogin. In qualitativen Interviews auf der Basis von standardisierten Fragebögen wird erhoben, ob sich die Lesekompetenz des jeweiligen Kindes verbessert hat.
Wie geht das Projekt auf Kinder mit Leseproblemen ein?
Lesetandem ist ein Freizeitprogramm, kein Nachhilfeunterricht. Die Teilnahme erfolgt freiwillig, frei von jeglichem Leistungsdruck. Der Fokus liegt darauf, die Kinder zum Lesen zu motivieren und ihnen Freude daran und einen positiven Zugang zu Büchern zu vermitteln. Wir arbeiten ressourcen- und nicht defizitorientiert. Kinder mit nicht deutscher Muttersprache sind zwar mit größeren Hemmnissen in ihren Bildungsverläufen konfrontiert, die Ursachen dafür sind jedoch vielfältig. Wir sehen Mehrsprachigkeit grundsätzlich als wertzuschätzende Ressource und als etwas Bereicherndes.
Was sind die Besonderheiten des Projektes?
Nachdem die Kernkompetenz unseres Vereins in der Förderung interkultureller Begegnung mit dem Ziel eines wertschätzenden Miteinanders liegt, liegt der Fokus unserer Arbeit - neben der Lese- und Sprachkompetenzförderung - auf Kulturvermittlung und dem Abbau von (nicht nur) kulturspezifischen Vorurteilen. Die direkte Begegnung der MentorInnen - meist Stammösterreicherinnen - mit Kindern vielfältigster kultureller Herkunft - fördert den Abbau von stereotypen Vorstellungen. Durch die Koppelung an ein breites Workshopangebot zum Thema interkulturelle Kompetenz, das den Mentorinnen geboten wird, können Erfahrungen reflektiert und auf eine Metaebene gebracht werden. Darüber hinaus wirkt das Projekt generationenübergreifend und auch Altersdiskriminierung wird hier - auf beiden Seiten – vorgebeugt.
Eingesetzte Medien
Altersadäquate Literatur. IBUK verfügt über eine kleine Bibliothek, deren Bücher den Mentorinnen zur Verfügung stehen.
Wie garantiert das Projekt, dass alle teilnehmenden Kinder tatsächlich viel lesen?
Durch den fix vorgegebenen Rahmen (wöchentlich) ist eine relative Regelmäßigkeit garantiert. Die Lesestunde entfällt eigentlich nur, wenn das Kind oder der/die MentorIn krank oder anderweitig verhindert ist und während der Ferien.
Wie wird das Projekt abgeschlossen und evaluiert?
Die Projektphasen dauern immer von Wintersemesterbeginn bis Sommersemesterende. In den Schulen wird während des Sommersemesters evaluiert, die Ergebnisse werden im Sommer ausgewertet. Die MentorInnen erhalten neben den Einschulungen, die ganzjährig stattfinden, am Wintersemesterende ein umfangreiches Workshop- und Reflexionsangebot (Interkulturelle Kompetenz, Methoden, Austausch). Rund um den Schulschluss werden die Mentorinnen und die Lesekinder und deren Eltern zu einem Abschlussfest eingeladen.
4. Foto
LT Abschlussfest, LT-Logo, Lesementorinnen und ihre Lesekinder
5. Sonstiges
Was möchten Sie uns sonst noch mitteilen?
Nicht nur weil immer mehr Flüchtlingskinder Lesekinder werden, möchten wir gerne unsere Bibliothek um Bücher aufstocken, die Themen wie Heimat, Fremdsein, Diversität etc. behandeln. Deshalb würden wir uns über einen Büchergutschein wirklich sehr freuen.