1. Projektbeschreibung (Ziele, Ablauf, Schwerpunkte)
Kurzbeschreibung
„Eine Zeitung für Kinder zum Entdecken und Ausprobieren“ – so lautete unser Ansatz.
Nachdem die Idee geboren wurde, eine multikulturelle Zeitung zu gestalten, begannen wir mit der Ideensammlung. Wir durchstöberten unterschiedliche Zeitungen, suchten Gemeinsamkeiten und Unterschiede.
Als gemeinsam die Inhalte für die Zeitung definiert wurden, teilte ich die Klasse in unterschiedliche Gruppen ein. Jede Gruppe war für eine Rubrik der Zeitung verantwortlich.
Deckblatt: Namensfindung für die Zeitung; Zeichnen und Aufkleben der Flaggen; Vorausschau für die Zeitung und farbliche Gestaltung der Rubriken
Das sind wir: Diese Gruppe hatte die Aufgabe, zum Einen die Klasse zu beschreiben und zum Anderen mich, die Lehrperson.
Exklusiv-Interview: In diesem Teil wurde mit einer Schülerin, welche brasilianische Wurzeln hat, ein Interview durchgeführt. Dabei können die Kinder Interessantes über Land, Leute und Leben in Brasilien erfahren.
Länderteil: Wissbegierige Leser und Leserinnen finden hier Steckbriefe zu den jeweiligen Ländern, mit selbst gezeichneten Bildern und Flaggen.
So schmeckt die Welt: Hier findet der Leser eine Sammlung von landestypischen Rezepten. So bekommen die Kinder auch einen kulinarischen Einblick in die Länder Österreich, Türkei, Brasilien, Kroatien und Serbien.
Stories: Im vorletzten Teil unserer Zeitung finden sich zwei äußerst kreative, lustige und selbst geschriebene Geschichten, welche nur darauf warten, gelesen zu werden.
Special – Comic: Das Beste zum Schluss. Im Zeichenunterricht haben wir zu Schulbeginn Comics gemacht. Daraus wurden einige Bilder ausgewählt und zu einer neuen, innovativen Geschichte zusammengefügt. Auch die Sprechblasen wurden von den Kindern selbst geschrieben.
2. Dauer/Umfang und ProjektteilnehmerInnen
Beginn des Projektes
7. Januar 2016
Ende des Projektes
1. Juli 2016
In welcher Frequenz lief/läuft das Projekt?
andere
Anzahl Kinder
19
davon Kinder mit anderer Erstsprache als Deutsch
10
Alter
10
Schulstufen
4.
Extern eingebundene Personen
Hauptsächlich waren die Eltern der Kinder mit eingebunden. Einige von ihnen halfen den Kinder dabei, ein für ihr Land typisches Rezept zu finden und aufzuschreiben. Einige Rezepte mussten übersetzt oder gekürzt werden.
Partnerorganisation und Ansprechpartner
3. Inhaltliche Kriterien zur Projekterfüllung
Wie werden Lesekompetenz oder ihre Voraussetzungen durch das Projekt nachhaltig und messbar verbessert?
Die Lesemotivation wird vor allem für schwache LeserInnen durch die einfache, klare und kinderfreundliche Gliederung und Aufbereitung der Texte gesteigert (Leseportionen werden angeboten). Durch die Freude am Lesen in der eigenen Zeitung steigt auch die Lesefertigkeit. Aufgrund der unterschiedlichen Textsorten (Steckbriefe in Stichwortform, Kurze Informationstexte, Interview, Rezepte, Geschichten und den Comic) findet jeder Leser und jede Leserin eine für ihn/sie passende Seite. Kinder mit Leseproblemen werden nicht mit einer Flut an zu lesenden Zeilen überfordert oder abgeschreckt. Da sich interessante Themen in der Zeitung wiederfinden, fällt es den Kindern leicht darüber zu sprechen und über diese Texte zu diskutieren. So kann Gelesenes hinterfragt oder weiterentwickelt werden. Das Gestalten und handelnde Umsetzten von Texten wird vor allem bei den Rezepten ermöglicht. Diese sind in einfachen Sätzen formuliert, sodass auch das Interesse der Kinder mit nicht deutscher Muttersprache geweckt wird. Das breite Leseangebot der Zeitung lädt die Kinder zum Schmökern ein.
Wie geht das Projekt auf Kinder mit Leseproblemen ein?
- Die Zeitung muss nicht an einem Stück gelesen werden. Da jede Rubik für sich gelesen werden kann, haben diese kleineren „Leseportionen“ eine positive Wirkung für langsame und unmotivierte Leser und Leserinnen.
- Alle Inhalte wecken das Interesse der Kinder und so stehen Leseprobleme/Schwierigkeiten beim Lesen nicht im Vordergrund.
- Alles wurde von Kindern für Kinder geschrieben.
- Zeitung wurde mit Farben und Bildern in einem großen, ansprechenden Format gestaltet.
- Da jede Rubrik eine eigene Farbe hat, wird die Zeitung auch optisch gegliedert. Strukturiertes Lesen fällt leichter.
Was sind die Besonderheiten des Projektes?
Besonders ist, dass eine Zeitung geschaffen wurde, welche alle Kulturen unserer Klasse miteinbezieht. Die Länder Österreich, Türkei, Brasilien, Kroatien und Serbien finden wir in den Nationalitäten unserer Kinder und auch in der gesamten Zeitung wieder. So kann man auf einfache und neue Art und Weise, etwas über andere Länder erfahren.
Unsere Zeitung bietet nicht nur seitenlange Texte zum Lesen, sondern auch einfache und kurze, wie beispielsweise bei den Rezepten oder den Ländersteckbriefen.
Zeitungen sind für viele Kinder etwas Uninteressantes und daher kommt diesem Medium in der heutigen Zeit immer weniger Bedeutung zu. Mit der aktiven Auseinandersetzung und Gestaltung, wurden das Interesse und die Begeisterung von allen Kindern geweckt.
Themen aus dem Deutschunterricht wie Personenbeschreibung, Steckbriefe, Comics und das Schreiben von Rezepten, wurden in das Projekt mit eingebunden.
Vor Jahresende beschreiben sich die Kinder noch gegenseitig und so wird die Zeitung zur Klassenzeitung erweitert.
Da dies eine vierte Klasse ist, haben sie zudem noch ein besonderes Andenken an ihre Voksschulzeit, da am Jahresende jedes Kind seine Zeitung mit nach Hause bekommt.
Eingesetzte Medien
Eingesetzt wurde vor allem der Computer. Damit wurden für die Steckbriefe Eckdaten der unterschiedlichen Länder gesucht. Es wurden zum Teil die Rezepte ausgesucht und auch die Bilder zum Nachzeichnen der Flaggen. Das Interview wurde in ein Dokument geschrieben und ausgedruckt. Die Bilder für den Comic wurden eingescannt, verkleinert und ebenfalls gedruckt.
Bei der Recherche lernten die Kinder zudem einige Kinderseiten kennen, welche auch später noch verwendet werden können.
Wie garantiert das Projekt, dass alle teilnehmenden Kinder tatsächlich viel lesen?
Alle Texte wurden von den Kindern selbst gestaltet und geschrieben. Dadurch entwickelten die Kinder sehr viel Freude an ihrem Projekt und jede(r) freut sich auf das Lesen der eigenen Zeitung. Auch nachdem die Zeitung zur Klassenzeitung erweitert wurde, können die Kinder über ihre Volksschulzeit hinaus darin weiterlesen.
Geplant ist eine kleine Präsentation der Zeitung, bei der auch Leseproben angeboten werden. Wunsch der Kinder war es, die Zeitung den „Kleinen“ (Kinder der Sprachenlernklasse oder 1.Klasse) vorzulesen.
Wie wird das Projekt abgeschlossen und evaluiert?
Abgeschlossen wird das Projekt in mehreren Stufen:
1. Abschluss in der Klasse – jede Gruppe stellt ihre Rubrik vor;
2. Kleine Präsentation der Zeitung an eine ausgewählte Gruppe von Zuschauern – Kinder stellen ihre Zeitung vor; Kinder erklären was gemacht wurde und geben Leseproben;
3. Wir lesen den jüngeren Schülern und Schülerinnen vor;
Der erste Teil der Evaluierung findet im Sitzkreis statt: Nach dem Abschluss in der Klasse, sollen Kinder ihre Erfahrungen mitteilen und Rückmeldungen geben.
Der zweite Teil wird in Form eines kleinen Fragebogens stattfinden, den die Kinder anonym ausfüllen können. Dort können sie auch aufschreiben, wie sie sich während der Arbeit gefühlt haben, was ihnen am besten gefallen und wie für sie das Arbeiten in der Gruppe war.
4. Foto
PNG-Bild
5. Sonstiges
Was möchten Sie uns sonst noch mitteilen?
Alle Kinder der Klasse sind und waren sehr stolz auf ihre Zeitung. Vor allem die Kinder mit nicht deutscher Muttersprache, haben die Wertschätzung ihrer Kultur/ihres Landes auf eine neue Art und Weise erfahren können.
Wir hoffen, dass wir noch Sponsoren finden können, welche es uns ermöglichen, die Zeitung für alle in Farbe fachgerecht zu drucken.