Jedermann zu Zweit

Spaß am Lesen in der Basisbildung - wir lesen miteinander

Institution
Gemeindebibliothek Adnet
ProjektleiterIn
Suzan Arrer
Kategorie
Kategorie 3: Kindergärten, Bibliotheken, Gemeinden und andere außerschulische Institutionen und Vereine sowie alle Partnerprojekte (z. B. Kindergarten –Volksschule)
Gruppengröße
60

1. Projektbeschreibung (Ziele, Ablauf, Schwerpunkte)

Kurzbeschreibung
Jedermann zu Zweit ist ein Lesetext für Jugendliche und Erwachsene der die Geschichte von Jedermann: Das Spiel vom Sterben des reichen Mannes von Hugo von Hofmannsthal in vereinfachter Form erzählt. Das Besondere an diesem Text liegt darin, dass er als Lesestoff zu zweit geschrieben wurde. Es ist zu hoffen (und wurde auch schon von mehreren Seiten bestätigt), dass besonders junge Leser hiermit sowohl Freude an der gemeinsamen Lesetätigkeit als auch am Reim und am Rhythmus finden; dass Interesse an der beliebten Handlung geweckt wird und viertens, dass für die Lesegruppe mit anderer Erstsprache als Deutsch auch ein Stück österreichische Kultur vermittelt wird.

2. Dauer/Umfang und ProjektteilnehmerInnen

Beginn des Projektes
1. Juni 2015
Ende des Projektes
30. Juni 2016
In welcher Frequenz lief/läuft das Projekt?
andere
Anzahl Kinder
60
davon Kinder mit anderer Erstsprache als Deutsch
40
Alter
12
Schulstufen
6
Extern eingebundene Personen
Trainer i.d. Basisbildung mit Jugendlichen setzten den Text im Unterricht ein u. Feedback geliefert (VHS, AMS). Eine Gymnasiallehrkraft hat den Text i. d. Nachmittagsbetreuung mehrmals lesen lassen u. ebenfalls Feedback gegeben. Tutoren im Deutschunterricht für Migranten haben auch anhand eines Fragebogens Verbesserungsvorschläge beigetragen.
Partnerorganisation und Ansprechpartner
Gemeindebibliothek Adnet
Suzan Arrer

3. Inhaltliche Kriterien zur Projekterfüllung

Wie werden Lesekompetenz oder ihre Voraussetzungen durch das Projekt nachhaltig und messbar verbessert?
Das Projekt ist ein Lesetext für Jugendliche und Erwachsene und erzählt die Geschichte von Jedermann: Das Spiel vom Sterben des reichen Mannes von Hugo von Hofmannsthal in vereinfachter Form. Anmerkung: Österreichs Jugendliche liegen (nach PISA-Studie von 2009) bei der Leseschwäche mit 27,5 Prozent am dritten Platz innerhalb der EU. In Österreich hat sich laut der Studie der Anteil der leseschwachen Jugendlichen seit 2000 deutlich verschlechtert. Waren es 2000 noch 19,3%, stieg dieser Anteil 2003 auf 20,7%, erhöhte sich 2006 auf 21,5 und explodierte bis 2009 auf 27,5%. (http://diepresse.com/home/bildung/schule/pflichtschulen/1287270/Fast-ein-Drittel-der-Jugendlichen-hat-Leseschwaeche) Das Besondere an diesem Text liegt darin, dass er als Lesestoff zu zweit geschrieben wurde. Es ist zu hoffen (und wurde auch schon von mehreren Seiten bestätigt), dass besonders junge Leser hiermit sowohl Freude an der gemeinsamen Lesetätigkeit als auch am Reim und am Rhythmus finden; dass Interesse an der beliebten Handlung geweckt wird und viertens, dass für die Lesegruppe mit anderer Erstsprache als Deutsch auch ein Stück österreichische Kultur vermittelt wird. Anmerkung: H.v.Hofmannsthals (österr. Schriftsteller, 01.02.1874 – 15.07.1929) bekanntestes Theaterstück - Jedermann: Das Spiel vom Sterben des reichen Mannes – feierte bei den Salzburger Festspielen im August 1920 auf dem Platz vor dem Salzburger Dom Premiere und hat bis zum heutigen Tag nichts von seiner Aktualität verloren.
Wie geht das Projekt auf Kinder mit Leseproblemen ein?
Richtlinien für Einfaches Schreiben von Klar und Deutlich (www.klarunddeutlich.de) bezüglich Struktur, Wortebene, Satzebene, Gestaltung usw. wurden berücksichtigt. Laut Lesbarkeitsindex LIX (http://www.psychometrica.de/lix.html) wurde der Text wie unten ausgewertet: Anzahl der Sätze: 218; Durchschnittliche Satzlänge: 6 Wörter; Lesebarkeitsindex (LIX): 20.23; Komplexität: sehr niedrig. Sowohl Freude am Reim und am Rhythmus als auch an der gemeinsamen Lesetätigkeit soll zu Spaß am Lesen führen.
Was sind die Besonderheiten des Projektes?
Das Lesen zu zweit ist - soweit uns bekannt - eine innovative Form des Lesens, besonders für diese Zielgruppe (Jugendliche und Erwachsene mit Nachholbedarf bzgl. Lesekompetenzen).
Eingesetzte Medien
Zusätzlich zur Printform wird ab Mai eine Möglichkeit angeboten, den Text gemeinsam mit einer LeserIn online zu ‚lesen‘ d.h. eine Leserolle wird online vorgelesen, die zweite Rolle übernimmt der / die Leser/in ‚live‘. Der Link wird in Printform zur Verfügung gestellt.
Wie garantiert das Projekt, dass alle teilnehmenden Kinder tatsächlich viel lesen?
Es ist zu hoffen (und wurde auch schon von mehreren Seiten bestätigt), dass besonders junge Leser hiermit sowohl Freude an der gemeinsamen Lesetätigkeit als auch am Reim und am Rhythmus finden; dass Interesse an der beliebten Handlung geweckt wird und viertens, dass für die Lesegruppe mit anderer Erstsprache als Deutsch auch ein Stück österreichische Kultur vermittelt wird.
Wie wird das Projekt abgeschlossen und evaluiert?
Das Projekt wird nun in der Gemeindebibliothek in Adnet ab Mai 2016 verstärkt eingesetzt d.h. 5 Exemplare werden zur Entlehnung in den Medienbestand aufgenommen. Anhand eines Fragebogens (ähnlich Google Survey Feedback zum Lese-Erlebnis Jedermann zu Zweit https://docs.google.com/forms/d/1kHHh0e_DsavmH8MPN8I1qRtUorZaUZsQZ_IDCzTOPhk/edit# werden die Leser um ihre Meinung zum Lese-Erlebnis gefragt. Der Text soll auch anderen Bibliotheken zur Verfügung gestellt werden, die einen höheren Anteil von Lesern mit anderen Erstsprachen als Deutsch haben. Fortsetzung mit Die Zauberflöte zu Zweit ist geplant.

4. Foto

Suzan Arrer

5. Sonstiges

Was möchten Sie uns sonst noch mitteilen?
Das Ziel dieses Projekts ist am besten mit dessen Untertitel zum Ausdruck gebracht: Spaß am Lesen in der Basisbildung – wir lesen miteinander. Wir wollen hiermit den Anfang machen, vereinfachte Texte in unserer (und auch anderen) Gemeindebibliothek(en) anzubieten, die dem Leser/der Leserin einen echten Spaß beim Lesen bereiten. Denn indem sie die Basisbildung unterstützen, erfüllen öffentliche Bibliotheken unserer Meinung nach ihre höchste Bestimmung, nämlich wie bereits John Cotton Dana, der erste U.S.-Stadtbibliothekar, verkündete, “The purpose of the public library is the pursuit of happiness first and education second.“ (Sinn und Zweck einer öffentlichen Bibliothek ist zum Ersten das Streben nach Glück und zum Zweiten die Bildung.) (https://www.goodreads.com/author/quotes/1334164.John_Cotton_Dana). Wir hoffen mit diesem kleinen Projekt und seiner Fortsetzung das Glück oder den Spaß am Lesen mit der Bildung zu verbinden und auch einen ersten Schritt zu tun, Leser mit (noch) schwächeren Lesekompetenzen (mit Deutsch als Erstsprache und/oder als Zweitsprache) in den öffentlichen Bibliotheken willkommen zu heißen.